Kanbun

Beispiel, wie ein klassischer chinesischer Text in Japanisch gelesen wird. Die arabischen Zahlen geben die Reihenfolge der Lesung an.

Kanbun (漢文, deutsch „Han-Schrift“, auch „Han-Text(e)“) bezeichnet in chinesischen Schriftzeichen verfasste Literatur in Japan. Zudem handelt es sich dabei um klassisches Chinesisch.

Sehr alte Texte in Japan waren komplett oder größtenteils auf Chinesisch verfasst, wenngleich sich mit den Man'yōgana auch sehr frühe Versuche zeigen, die Schriftzeichen nur mit dem Lautwert zur Bezeichnung der Aussprache des damaligen Japanisch zu gebrauchen. Später wurde Kanbun fast nur noch in religiösen Zusammenhängen genutzt, war aber weiterhin wichtig, um mit Chinesen zu kommunizieren. Da die japanischen Kanji weitestgehend den chinesischen Langzeichen entsprechen, können chinesische Texte (theoretisch) auch von Japanern gelesen werden. Allerdings ist die japanische Grammatik eine völlig andere als die chinesische Grammatik. Das betrifft auch die Wortstellung, im Japanischen steht etwa das Verb am Ende des Satzes.


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